Mount Kenya (Lenana, 4.985m)

Überblick: Kenia, 4-6 Tage, technisch leicht, am Gipfeltag Wanderung mind. 5-7 Stunden

Wer im Herzen von Afrika eine landschaftlich sehr reizvolle Wanderung machen möchte, dem kann ich die Mount Kenya Tour auf den Lenana-Gipfel (4.985m) empfehlen. Der Mount Kenya hat drei Gipfel. Die zwei anderen Gipfel Batian (5.199m) und Nelion (5.189m) sind ambitionierte Kletterberge.

Ich beschreibe euch hier die Chogoria-Sirimon-Route. Meine Freundin und ich starteten die Tour am 24.12.2023.

Tag 1: Ankunft am Flughafen Nairobi – Transfer Silva Montana Hotel (nahe Chogoria-Gate), 4 Stunden Autofahrt

Unser Guide Kenny holt uns am Flughafen ab und wir merken, dass die Uhren in Kenia anders als in Tansania ticken. In Tansania ist vieles ganz gemütlich. In Kenia möchte jeder Autofahrer gern Rennfahrer sein. Wir sind dann froh, dass das Auto durchgehalten hat und wir heil ankamen. Zwischendurch “faszinierten” uns die Motorrad-Taxis mit fünf Personen. Natürlich ohne Helm.

Wir haben uns zum Übernachten für das Silva Montana Hotel entschieden, weil es nahe dem Chogoria-Gate liegt. Das Doppelzimmer kostet ca. 80 Dollar mit Frühstück. Tipp: Für eine bessere Akklimatisierung zwei Nächte hier auf ca. 2.000m Höhe übernachten.

Tag 2: Startpunkt Wanderung – Chogoria Bandas (2.950m), 2 Stunden

Unser Guide holt uns um 11.00 Uhr ab und wir fahren über holprige Wege zum Chogoria-Gate. Dort lernen wir unser Team kennen. Unser Guide hatte uns gestern gesagt, dass er spontan nicht unser Guide ist, obwohl wir es schriftlich vereinbart hatten. Tipp: Alles doppelt und dreifach mit der Agentur checken und nicht den vollen Betrag vorab zahlen!

Nachdem wir noch 30 Minuten über holprige Wald-Wege fahren, geht unser Abenteuer los. In zwei Stunden wandern wir gemütlich zum Chogoria Bandas Camp und kommen rechtzeitig vor dem ersten und letzten großen Regen an.

Nach dem Mittagessen stellen wir fest, dass unser Zelt zu klein ist, die Schlafsäcke zu kalt sind bzw. einer nur bis zur Brust geht. Die Isomatten sind eher Überzüge für Camping-Stühle. Tipp: Am besten eigenes Equipment mitbringen oder sichert euch ab, dass ihr gutes Material bekommen habt. Lasst euch Bilder schicken.

Wir organisieren uns eigenständig, dass wir für 30 Dollar einen Bungalow nutzen, um die Chance auf besseren Schlaf zu haben. Der hat sogar eine europäische Toilette. Tipp: Für Nacht 1 den Bungalow nehmen. Am Abend spielen wir eine Runde Dart im Camp, wo außer uns keine anderen Wanderer sind. Unsere Idee schon am 25.12. zu starten, stellt sich als gut heraus, weil viele Teams erst ab 28.12 starten und meist von der Sirimon-Seite.

Tag 3: Chogoria Bandas (2.950m) – Lake Ellis (3.460m), 3 Stunden

Am Morgen stehen friedliche Water Bucks vor unserem Bungalow. Nach dem Frühstück und zusätzlichen Schlafsäcken geht es zum schön gelegenen Lake Ellis Camp. Wir sind die Einzigen hier. Wer möchte kann auch noch die Wasserfälle in diese Tagestour einbauen. Die zusätzliche Zeit beträgt eine Stunde.

Eigentlich sollte der Koch schon da sein. Von ihm und dem Rest ist am Camp weit und breit nichts zu sehen. Das Mittag gibt es heute 15.00 Uhr. Tipp: Die Zeitangaben sind teilweise relativ in Kenia. Geht auf Nummer sicher.

Unser sehr sympathischer Koch kocht dann in freier Natur.

Zeltaufbau.

Abends treffen dann die ersten anderen drei Touristen am Camp ein. Bei sternenklaren Himmel wird es in der Nacht frisch.

Tag 4: Lake Ellis (3.460m) – Mintos Camp (4.290m) – 4,5 Stunden

Das Schlafen auf den Campingbezügen war leider kein Spaß und mit wenig Schlaf entscheiden wir uns nach dem Frühstück bei tollem Wetter zum Mintos Camp zu wandern. Alternativ wäre die Tour einen Tag länger und wir wären heute auf 4.000m aufgestiegen, um dann auf 3.000m zum anderen Camp abzusteigen. Für eine bessere Akklimatisierung wäre das sinnvoll, wobei uns der Aufstieg am nächsten Tag von 3.000m auf 4.290m abschreckt. Und da Schlafsäcke/ Isomatten eher ein Witz sind, wollen wir sowenig wie möglich mehr zelten. Durch eine einsame und faszinierende Natur geht es dann zum Mintos Camp.

Wir erreichen das wunderschön gelegene Camp. Es sind nur insgesamt 8 Touristen im ganzen Camp. Wir haben ein tolles Timing! Das Wetter spielt auch mit.

In der Nacht wollen wir um 2.30 Uhr den Aufstieg zum Gipfel wagen. Unser 2. Guide musste wegen Magen-Problemen abbrechen und auch wir sind nicht topfit.

Tag 5: Mintos Camp (4.290m – Gipfel 4.895m – Old Moses Camp 3.300m).

Nach einer weiteren sehr kurzen Nacht geht es im Mondlicht Richtung Gipfel und um 6.20 Uhr wartet der perfekte Sonnenaufgang mit Blick auf den Kilimandscharo und den Mount Meru, auf dem ich 2020 war, auf uns.

Blick auf den Batian.

Danach geht es abwärts zum Shipton Camp (4.200m), wo wir frühstücken. Hier bietet es sich an, noch einmal zu übernachten. Da wir einfach kein Zelt mehr sehen können, entscheiden wir uns für weitere 4 Stunden Abstieg durch das Sirimon-Tal zum Old Moses Camp (3.300m).

Nachdem die ersten zwei Stunden sehr idyllisch sind, treffen wir auf einmal auf Massentourismus und wir sind froh, dass wir das erst jetzt erleben.

Nun heißt es Abschied vom Team zu nehmen.

Ein Fahrer bringt uns über das Sirimon-Gate weiter nach Nanyuki. Es ist auch möglich die asphaltierte Straße zum Gate zu laufen. Ich empfehle das nicht.

Im tollen Aberdare Prestige und Cottage Hotel genießen wir eine heiße Dusche. Tipp: Das Hotel vor Ort buchen. Schöne Unterkunft mit Pool, günstigen Massagen. Fast nur Einheimische da. Wir hatten ein kleines Cottage für uns allein. Von hier machten wir einen Safari-Tagesausflug zum Ol Pejeta.